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Hüseyin Akin: Reise ins Heilige Land

«Er tauchte in Ramallah auf»

FilmPremiere. Über Ostern ist eine Reisegruppe unter der Leitung von Ruedi Beck, dem Pfarrer der St.-Joseph-Kirche, nach Israel gefahren. Hüseyin Akin drehte einen Dokumentarfilm über die Reise. Heute hat der Streifen Premiere.

BaZ: Wie war die Reisegruppe zusammengesetzt, die mit Ihnen nach Israel gefahren ist?

Ruedi Beck: Wir waren eine bunt gemischte Gruppe: 160 Reisende, vor allem Mitglieder der katholischen Kirchgemeinden im Kleinbasel. Leute zwischen einem und 80 Jahren und aus 20 Nationen waren dabei.

Laut der Ankündigung des Films «Reise ins Heilige Land» ging ein Reisender verloren und wurde erst nach drei Tagen wieder gefunden. Was ist genau passiert?

Ein pensionierter Teilnehmer, der wegen schwerer Gedächtnis- und Orientierungsprobleme durchgehend betreut wurde, verschwand am Karfreitag aus dem Hotel in Jerusalem, als er Zigaretten holen wollte. Wir merkten sofort, dass er sich verirrt haben musste, da wir ihn schon einmal verloren hatten.

Wie lief die Suche ab?

Zunächst suchten wir ihn in der näheren Umgebung des Hotels. Danach schalteten wir die Polizei ein, die in der ganzen Stadt nach ihm fahndete, aber auch das ohne Erfolg. Am nächsten Tag wurde sein Bild im israelischen Fernsehen gezeigt. Am Ostersonntag tauchte er wieder auf – in Ramallah im palästinensisch verwalteten Westjordanland. Wie er dort hingekommen ist und was er dort getan hat, wissen wir nicht.

Von wem wurde der Vermisste schliesslich gefunden?

Von der örtlichen Polizei. Derselbe Reisende musste schon in Bethlehem von der Polizei gesucht werden. Das hatte sich offenbar bis Ramallah herumgesprochen. Als dann dort ein verwirrter Mann auftauchte, informierte uns die Polizei sofort. Die Zusammenarbeit mit den Behörden war wirklich gut – mit den israelischen wie auch mit den palästinensischen.

Wie erklärte der Betroffene selbst seinen ungewöhnlichen Ausflug?

Sein einziger Kommentar war: «Schon vergessen». Auf die Frage, wo er übernachtet habe, antwortete er nur, er habe in einem Bett geschlafen.

Es sind also einige Fragen ungeklärt.

Definitiv. Wir werden wohl nie erfahren, wie der Betroffene die Grenze überquert hat. Vermutlich ist er in einem öffentlichen Bus gefahren, denn Ramallah liegt immerhin 20 Kilometer von Jerusalem entfernt.

INTERVIEW: FABIAN BAUMANN

Filmpremiere «Reise ins Heilige Land», heute Abend, 19 Uhr im Saal St. Joseph an der Markgräflerstrasse 14.

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